Olá!
Mein Name ist Fabrizio und ich stamme mitten aus dem Amazonas-Dschungel in Brasilien. Meine Mamãe hat vor langer Zeit auf einem Blatt an einem kleinen, beschaulichen Tümpel, der ziemlich nahe am Äquator lag, ihr Gelege abgelegt und mein Papai hat es befruchtet. Dort entwickelte ich mich zu einer prächtigen, fröhlichen und besonders quirligen Kaulquappe, schlüpfte und fiel in meinen daruntergelegenen Teich.
Ich liebte dieses nährstoffreiche Paradies, schwamm fröhlich umher und ernährte mich von winzig kleinen Pflanzenteilen und anderem organischen Material. Schon bald wuchs ich zu einem recht stattlichen, grasgrünen Frosch heran und verließ mein geliebtes Wasserbecken, um fortan an Land zu leben. Meine Lieblingsbeschäftigung war es von Anfang an, am schlammigen Ufer meines schönen Gewässers von früh bis spät meine quakenden Lieder über die wahre Liebe, die wehmütigste Sehnsucht und das azurblaue Meer zu trällern.
Leider störten sich meine zahlreichen Nachbarn sehr daran, weil ich meistens nicht die richtigen Quaktöne traf. Wir vereinbarten also, dass ich mein lautes Gequake auf die Zeiträume der frühen Morgen- und der späten Abenddämmerung einzuschränken habe. Ein bisschen enttäuscht über diese komische Absprache, quakte ich von nun an absichtlich noch lauter und manchmal eben auch extra falsch. Das führte dazu, dass mich meine erbosten Nachbarn kurzerhand meines Tümpels verwiesen und ich meine üppige Dschungelheimat schweren Herzens verlassen musste.
Ich hüpfte also verdrossen Richtung Osten an die Küste und wurde am Hafen von Belém nur knapp von einem riesigen Lastwagen erfasst. Ich rettete mich laut quakend mit einem meiner waghalsigsten Sprünge auf die Affenfaust einer Wurfleine, die ein Matrose genau in diesem Moment von einem Kreuzfahrtschiff warf, und entkam so nur knapp meinem sicheren Tod. Der Matrose traf allerdings nicht richtig und holte die Leine wieder ein, um sie noch einmal an Land zu werfen.
Nun ja, und weil ich ja auf der Affenfaust saß, schaffte ich es dadurch auf das Kreuzfahrtschiff, das mich dann bis in den idyllischen Hafen Leixões, dem Ankerplatz der Stadt Porto in Portugal brachte. Als das Schiff gelöscht wurde, hüpfte ich begeistert von diesem wunderschönen Ort auf einen Container, der mit Kaffeebohnensäcken gefüllt war, um so an Land zu kommen und mich hier niederzulassen.
Was ich nicht wusste: Der Kaffeecontainer wurde sofort auf einen LKW verladen, dessen Bestimmungsland Österreich war. Und so kam es, dass ich schließlich in einer kleinen Rösterei im Salzkammergut landete.
Weitere Informationen zur Wortart ADJEKTIV findest du hier.
Fabrizio Frosch