Ein vollständiger Satz besteht immer aus einem Subjekt (S) und einem Prädikat (P) mit finitem Verb (und zugehörigen Angaben wie Objekt, Attribut oder Umstandsergänzungen der Zeit, des Orts, der Art oder der Begründung).
Ein ergänzungsloser Satz besteht nur aus einem Subjekt (S) und einem Prädikat (P) mit finitem Verb.
S
Wer? Was?
|
P
Was passiert? Wie verhält sich das Subjekt?
|
Die Eule | fliegt. |
Wer oder was fliegt? die Eule |
Was tut die Eule? fiegen |
Der Satzgegenstand (das Subjekt) wir durch
ein Nomen: die Eltern
oder
ein Pronomen: ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie, ...
oder
die Nominalisierung von Verben:
das Bellen (Infinitiv), das Gelesene (Partizip II)
oder
die Nominalisierung von Adjektiven:
das Schöne, das Gute, das Beste, ...
oder
ein Numerale:
die Erste, das Dritte, ...
oder
Eigennamen: Lisa, Max, ...
ausgedrückt.
Das Prädikat kann einteilig oder mehrteilig sein:
Einteilig:
fahren, kommen, essen, trinken, ...
Ich trinke Tee. Ich fahre Auto.
Mehrteilig:
zugrunde gehen, gebaut werden, sich schämen, ...
Das Haus wird gebaut.
S
Wer? Was?
|
P
Was passiert? Wie verhält sich das Subjekt?
|
O
Wessen? Wem? Wen oder was?
|
Die Eltern | erwarten | den Freund. |
Wer oder was erwartet? Die Eltern |
Was tun die Eltern? erwarten |
Wen erwarten die Eltern? den Freund. |
Das Objekt kann eine eingliedrige Ergänzung sein und steht entweder
im 2. Fall (Genitivobjekt, O2),
im 3. Fall (Dativobjekt, O3) oder
im 4. Fall (Akkusativobjekt, O4).
Es war nicht der Rede wert.
Teilhabesatz (Anteilsgröße) - O2
Ich danke dem Publikum.
Zuwendungssatz (Zuwendungsgröße) - O3
Ich erwarte den Freund.
Handlungssatz (Zielgröße) - O4
Das Objekt kann eine mehrgliedrige Ergänzung sein, wenn das Verb zwei Objekte verlangt.
3. und 4. Fall: Ich gebe ihr ein Buch. (O3 + O4)
4. und 2. Fall: Ich bezichtige ihn der Tat. (O4 + O2)