Salut!
Mein Name ist Emile. Das ist Lateinisch und bedeutet so etwas wie „nachahmen“. Ich wurde in Paris, der Hauptstadt von Frankreich, im Parc Zoologique geboren. Meine Familie stammt ursprünglich aus dem südlichen Angola in Afrika, wurde dort aber eingefangen und vor ein paar Jahren, genauer gesagt am siebten Tag des Monats April im Jahr Zweitausendneunzehn, im neuen Gehege der „Afrikanischen Zone“ zusammen mit zwölf Otocyons eingebürgert. Otocyons sind afrikanische Löffelhunde mit ganz lustigen Fledermausohren.
Meine Maman Karaba hat mich und meine vierzehn Geschwister fest im Griff. Sie sagt uns, wann wir uns aufstellen sollen, um die Umgebung zu erspähen und auch wann es Zeit ist, dass wir alle zurück in unsere Bauten huschen.
Gestern um fünf nach halb drei nachmittags war es ziemlich heiß. Eigentlich sollten vier meiner Brüder und ich Wache stehen und die restlichen zehn von uns einen Mittagsschlaf halten, aber einer der Löffelhunde, sein Name ist Leandro, war offenbar ein wenig überhitzt und begann mit mir darüber zu streiten, wer von uns beiden die elf Termiten verspeisen dürfe, die gerade auf ihrer Straße unterwegs in ihren Bau waren. Ich versuchte ihn zu ignorieren und schaute einfach in die andere Richtung. Dort erblickte ich einen kleinen blauen Pinguin, der fröhlich zwischen den Zoobesuchern umherwatschelte.
Neugierig lief ich ans Gitter und rief ihm zu: „Salut, petit Pingouin!“. Er schaute mich zuerst verdutzt an, ging dann aber entschlossen auf mich zu und fragte mich, ob ich wüsste, wo er die Humboldtpinguine finden würde, die hier bei uns im Zoo leben. Er müsse sie dringend etwas sehr Wichtiges fragen. Abgelenkt durch Leandros grimmiges Knurren antwortete ich ihm nur kurz, aber gleich zweimal: „Dort, dort!“ und deutete in Richtung der „Patagonischen Zone“. Er lächelte mich zufrieden an und wollte schon weiterwatscheln, als ich Leandros heißen Atem in meinem Nacken spürte, der mich erneut grantig anschnaubte. Ich rief dem Pinguin zu: „Warte! Ich begleite dich! Wie heißt du eigentlich?“.
Und so kam es, dass Pauley Pit mir von seiner Reise erzählte und wie er es bis nach Paris geschafft hatte, um seine Artverwandten zu befragen, wo er die schönste, weiseste und außergewöhnlichste Eule der Welt finden könne. Er berichtete mir auch von einer großen Kirche, der Kathedrale Notre-Dame de Paris und einem riesigen Platz, dem Place de la Bastille, wo es vor zweihundertfünfunddreißig Jahren eine Revolution gegeben hat. Begeistert von seiner Geschichte schlüpfte ich durch die Gitterstäbe und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Gehege der Humboldtpinguine.
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Emile Erdmännchen