Emiles und Pauleys Abenteuer geht weiter
Beim Gehege der Humboldtpinguine angekommen, war Pauley Pit höchst erfreut endlich wieder Artgenossen zu Gesicht zu bekommen. Die kleine Pinguinkolonie schnatterte aufgeregt und wie wild durcheinander, denn sie hatten noch nie in ihrem Leben ein Erdmännchen gesehen. Pauley und ich konnten nur Wortfetzen heraushören. Der Erste schnabelte etwas von Angst, der Zweite schien hoch erfreut und ein Fünfter schickte sich an ins Wasser zu springen, um den vermeintlichen Feinden zu entschwimmen, etliche andere folgten ihm nach und hüpften ebenfalls in den Pool.
Pauley Pit lachte ob dieses Durcheinanders vergnügt auf und suchte mit seinem kurzsichtigen Blick vergeblich nach einem Pinguin, der sich weniger ängstlich verhielt. Mitten in einer Gruppe von etwa dreizehn Tieren entdeckte ich einen größer gewachsenen und mit einem scharf gezeichneten, weißen Halskragen ausgestatteten älteren Pinguin, der ruhig und gelassen zu uns herüberblickte. Ich stieß Pauley sanft an der Schulter und nickte in die Richtung des alten Pinguins. Fast gleichzeitig rutschte uns dann unsere Frage über die Lippen: „Kennst du den Ort, wo wir die schönste, weiseste und außergewöhnlichste Eule der Welt finden können?“.
Er sah uns lange und mit starrem Blick völlig regungslos an, so als würde er versuchen sich an seine eigene Reise zu erinnern. Dann schüttelte er sich ausgiebig und flatterte dreimal mit seinen Flossen. „Ich denke“ fing er an und machte eine kurze Pause, um dann fortzusetzen, „Ich glaube, ihr müsst Richtung Südosten wandern. Nur dunkel kann ich mich an fünf Stationen meiner Reise erinnern, die euch zu Eulalia führen werden.“ Aufgeregt und neugierig über das, was er gesagt hatte, rutschte mir heraus: „Wer ist Eulalia?“. Pauley Pit sah mich amüsiert an, denn er hatte diesen Namen bereits mehrmals auf seiner Reise bis nach Paris vernommen und fühlte sich nun bestätigt in seiner Annahme, dass die schönste, weiseste und außergewöhnlichste Eule der Welt Eulalia heißen musste. Der alte Humboldtpinguin fuhr unbeeindruckt von meiner Zwischenfrage fort und murmelte „Reims, Nancy, Bregenz, Innsbruck, Salzburg. Das ist euer Weg!“.
Erfreut über diese klaren Worte bedankten wir uns bei ihm und beschlossen uns sofort auf den Weg nach Reims zu machen. Doch bevor wir uns halb umgedreht hatten, rief er uns zu: „Wartet, ihr zwei! Ich habe noch eine Nachricht an Eulalia, die ihr beiden ihr bitte übermitteln müsst!“. „Ja, gerne!“ meinte Pauley Pit und drehte sich noch einmal zu ihm. „Sagt ihr, dass ich ihre spannenden, wortgewandten und weisen Geschichten sehr vermisse!“. „Wird gemacht!“ antwortete ich ihm freundlich. Danach machten wir uns auf den Weg, neugierig darauf endlich Eulalia kennenzulernen.